Jeder Mensch hat seine Leich im Keller
Die Präsidentinnen sind Königinnen in ihrem eigenen Reich: Erna, die sparsame Betschwester, Grete das Hundefrauchen und Mariedl, die bei Kloverstopfungen grundsätzlich ohne Gummihandschuhe ins volle Leben greift.
Erna und Grete, zwei Busenfeindinnen, ekeln sich vor Mariedl, die ihren Arm in den Kot anderer Menschen steckt, obwohl sie bis zum Hals in der eigenen Scheiße stecken. Erna treibt ihren Sohn mit dem Wunsch er solle endlich ordentlich den „Verkehr“ haben, damit sie Oma wird, in den Alkoholismus, die andere konnte ihre Tochter nicht vor den Zudringlichkeiten des Vaters beschützen.
Die Beiden können den Blick in die Kloake ihrer Existenz nicht aushalten: Sie bleiben in der Vergangenheit, in der sie immer die Opfer waren: Ihrer brutalen Männer, ihrer undankbaren Kinder. Oder flüchten sich in die Zukunft, die sie sich als Seifenoper herbeisaufen.
Die Präsidentinnen ist das erste Stück des früh verstorbenen Dramatikers Werner Schwab. Neben der sprachlichen Virtuosität und der rauen Energie ist es vor allem der erbarmungslose Blick Schwabs auf die Menschheit und sein beißender Humor, der seinen Stücken immerwährende Aktualität garantiert.
Es spielen
Erna
Silke Mahnke
Grete
Barbara Krehl
Mariedl
Bettina Ragnit
Text:
Werner Schwab
Regie:
Said Mola
Plakat/Flyer:
Gordon Jäntsch
Premiere
27. April 2007 im Salmen Offenburg
Förderer
Kulturbüro Offenburg
Dank
Edgar Common, Hermann Erdrich, Georg Huber und Andreas Dorn
Presse
Beim Theater im Gewölbe bewiesen drei langjährige Mitglieder des Ensembles unter Regie von Said Mola, dass sie sich durchaus auch an das Fäkal-Drama [..] herantrauen können.
Offenburger Tageblatt
Gelungener kann eine Premiere kaum sein. [..] richtig gutes Schauspielerinnentheater in einem grotesk-komischen Stück.
Badische Zeitung