OT-Der-nackte-Wahnsinn

»Wie eine Daily-Soap, nur intelligenter«

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Vorankündigung aus dem Offenburger Tageblatt vom 8. April 2008

Theater im Gewölbe feiert morgen mit »Der nackte Wahnsinn« Premiere

Eine Komödie sollte es diesmal sein: Das Theater im Gewölbe nimmt eine neue Herausforderung an und bringt Michael Frayns Stück »Der nackte Wahnsinn« auf die Bühne.

Offenburg. »Der Rhythmus ist unglaublich«, schwärmt Regisseur Said Mola von Michael Frayns Komödie »Der nackte Wahnsinn«. Er fordert das Ensemble vom Theater im Gewölbe (ThiG) mit der rasanten und unterhaltsamen Geschichte in der Geschichte: Eine Theatergruppe probt ein Stück – der Zuschauer sieht sowohl Auszüge des Ergebnisses wie auch die Querelen hinter der Bühne. Gerade aber dieses hohe Tempo fordert alles von den Amateuren, weiß der Regisseur: »Das Stück lebt von den schnellen Schlägen – und diese müssen sitzen.« Nur so entsteht die vom Autor gewünschte Situationskomik.

Zwei neue Mitglieder – beides Männer – wirken bei der aktuellen ThiG-Produktion mit. »Stell dir vor, du bist ein Schauspieler «, fordert Mola auch sie auf. Profis sollen sie mimen, privat wie beruflich glücklose, die sich zu einer Truppe zusammenrotten, bei der immer mehr aus dem Ruder läuft. Die ThiG-Mitglieder spielen also Personen, die Schauspieler sind, und die Schauspielrolle zugleich. »Jeder muss also eine Doppelrolle ausfüllen«, erklärt der Regisseur.

Keine Komödie ohne Tiefsinn, schon gar nicht bei Frayn. »Es sind auch kritische Stellen dabei«, betont Mola. »Der nackte Wahnsinn« sei ein bisschen gestrickt wie eine »Daily Soap, nur intelligenter«. Das beweist auch der Preis für die beste Komödie, den das Stück 1982 in London im Jahr der Uraufführung erhielt. Denn den einen Akt wiederholt Autor Michael Frayn drei Mal – je aus verschiedenen Blickwinkeln.

In immer rascherer Folge sind die Schauspieler gefordert. »Das macht Spaß, ist aber auch echte Arbeit«, lacht Mola. Wochenlang wurde geprobt. Besonderes Augenmerk legte der Regisseur auf die pantomimischen Szenen. Die müssen super stimmen, »sonst fällt das Stück auseinander«.

Premiere ist morgen, Mittwoch, um 20 Uhr im Salmen. Weitere Aufführungen jeweils um 20 Uhr: Samstag, 12. April, Mittwoch, 28. Mai und am Freitag, 13. Juni, jeweils alle im Salmen.

Autorin: Bettina Kühne