„Ich bin der unsichtbare
Bienenstich, der bösen Frauen
in die Titten sticht”

Das Stück inszeniert einen kaleidoskopartig zersplitterten Blick auf deutsche Befindlichkeiten, Therapiesüchte, Liebesleiden und Unterhaltungsirrsinn und spielt über die Figur des obszönen, selbst in seiner Abwesenheit im Figurendialog immer präsenten Titelhelden Kalldewey zudem an auf die Verführbarkeit des deutschen Volkes zur Zeit des Nationalsozialismus und spielt mit dem transhistorischen Wunsch des Menschen nach Naturbeherrschung.

Anspielungen an Calderóns Das Leben ein Traum („Das Leben eine Therapie”) und Goyas Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer („Der Schlaf der Liebe gebiert Ungeheuer”) sind offensichtlich. Auch begreift sich Kalldewey Farce als Form eines Theaters der Grausamkeit in der Nachfolge Antonin Artauds sowie als Bühnenstück innerhalb des Programms einer eklektizistischen Postmoderne, die Geschichtliches aber nicht nur sammeln, sondern in einer Anhäufung auch bisher verborgene, quasi mythologische Bezüge sichtbar machen will.

Die Ästhetik des Autors Botho Strauss wurde stark vom Denken der Frankfurter Schule, insbesondere von der Theorie Theodor W. Adornos, geprägt. Sie äußert sich in der schockhaften Durchbrechung eingespielter Wahrnehmungsformen und in der zynischen Überhöhung bürgerlicher Glücksvorstellungen.


Es spielen

Der Mann, Hans:
Andree Steinke

Die Frau, Lynn:
Andrea Stamwitz

Kattrin:
Barbara Krehl

Meret:
Nicole Jendrossek

Kalldewey:
Holger Albrecht

Ein Kellner
Gordon Jäntsch

Text:
Botho Strauss

Regie:
Said Mola


Dank

Gordon Jäntsch für die Grafik

Premiere

1. März 2009 im Salmen Offenburg

Förderer

  • Sparkasse Offenburg
  • Volksbank Offenburg
  • Kulturbüro Offenburg
  • Musik Schlaile


Presse

Ihre geradezu verzweifelte Suche nach klarer Zugehörigkeit in einem Zeitgeist-Klima, welches das Unverbindliche als bestimmenden Nenner hat, ist halb komisch, halb anrührend, halb erschreckend.

Badische Zeitung

Bekanntes oder weniger Bekanntes, aber immer Anspruchsvolles brachte das Theater im Gewölbe (ThiG) in den vergangenen 30 Jahren auf die Bühne.

Offenburger Tageblatt

Insgesamt erntete das Stück in einigen Szenen mehrere Lacher, die größtenteils durch die Dialoge, aber auch durch die auf den Punkt gebrachte Darstellungen der Schauspieler ausgelöst wurden.

Galerie Ortenau